MK Kreativ Agentur

Als ich ein kleiner Junge war, hatte mein Vater eine Kamera. Er war Enthusiast und entwickelte seine Fotos selbst. Eines Nachmittags deutete er auf eine alte, schwarze Lokomotive, die gerade unter Volldampf in den Bahnhof Hamburg-Altona eingefahren war und sagte: „Wenn du es nicht festhältst, ist es im nächsten Moment verloren.“ Damals dachte ich zum ersten Mal über die poetische Wahrheit nach, die jedem noch so alltäglichen, vielleicht sogar abstoßenden Gegenstand und jeder noch so banalen Szene durch eine gute Abbildung eingehaucht wird.

Ich konnte nicht gut zeichnen, also schloss ich mich in der Schule einer Foto-AG an. In jenen Jahren, an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend, wussten wir noch nicht, wie rapide sich unsere Wahrnehmung durch Digitalisierung wandeln würde.

Das Leben passierte, und ich wandte mich anderen Aufgaben zu: Ausbildung, Beruf, Familie, Lesen, moderne Kunst, E-Gitarre, Bass, Mundharmonika.

Zwischendurch war ich kurz eingenickt und in einer Fünf-Sekunden-Kultur wieder aufgewacht, in der ein menschlicher Blick auf die Welt und durch die Linse durch KI verdrängt zu werden drohte.

Die ersten Straßenszenen hielt ich in Indien fest, nur um meiner Überflutung mit fremdartigen Eindrücken etwas entgegenzusetzen. Schon immer waren mir Menschen, Tiere, Dinge und Stimmungen aufgefallen, die anderen entgingen. Jetzt setzte ich einfach die Kamera zwischen mich und die Welt. Daraus keimte eine Leidenschaft für das Teilen meiner Art, die Welt zu sehen.

Joel Meyerowitz beispielsweise ist für mich ein großes Vorbild. Seine Idee, die Fotografie sei die „Lizenz zu sehen“, hat mich stark beeindruckt. Die Idee einer eigenen Plattform wuchs – daraus entstand die MK Kreativ Agentur, die ich seither mit Leidenschaft vorantreibe.

Ich suche weiter nach dem Spektakulären im Unscheinbaren, und genieße diese Suche nach dem einen Bild, das auf den zweiten, dritten, vierten Blick eine ganze Geschichte erzählt.

Die Geschichten, die so ein Bild in uns zusammensetzt, und die Geschichten, die erst durch ein Bild eine dritte Dimension gewinnen, suche ich als Nächstes für einige meiner geplanten Projekte – mit Neugier, Geduld und einem wachen Blick.